Sozial 1. April 2025 Benjamin Risch

Die Bevölkerung zahlt die Zeche für unnötige Gesundheitskosten

Während sich die Politik noch in der Findungsphase befindet, wird die Problematik der Gesundheitskosten nicht kleiner und belastet die Bevölkerung immer stärker. Nachdem der Landtag mit der Ablehnung der einfachen Initiative der Freien Liste deutlich gemacht hat, dass er kein Interesse daran hat, den Mittelstand durch eine Umverteilung der Gesundheitskosten zu entlasten, müssen nun Alternativen gefunden werden, um die Situation in den Griff zu bekommen.

Umso unglaubwürdiger ist es, wenn Parteien, die öffentlich für eine Senkung der Gesundheitskosten eintreten, gleichzeitig den Bau von kostenintensiver Infrastruktur und Operationssälen unterstützen, ohne dass es dafür einen nachgewiesenen Bedarf oder eine wesentliche Qualitätsverbesserung gegenüber den bestehenden Einrichtungen gibt. Im Gegenteil: Diese Anschaffungen sollen sich amortisieren und daher unabhängig von ihrer Notwendigkeit genutzt werden. Die Kosten für diesen Widerspruch muss die Bevölkerung tragen – über Steuern und steigende Versicherungsbeiträge. Es stellt sich die Frage, ob es im Interesse der Allgemeinheit liegt, solche kostenintensiven Angebote zu finanzieren. Ohne Frage: Ein neues Landesspital ist notwendig, aber nicht in der geplanten Form.

Es bleibt zu hoffen, dass die vielen Wahlversprechen zur Senkung der Gesundheitskosten berücksichtigt und von der Bevölkerung eingefordert werden. Es wäre an der Zeit, Lösungen zu schaffen, von denen alle profitieren, zum Beispiel durch eine Revision der Bedarfsplanung, eine Stärkung der Grundversorger oder durch die Wiedereinführung des Hausarztmodells.